Eigentlich sollte ich jetzt gerade irgendwo in Mittel- oder Nord-Schweden auf der Rückreise sein anstatt zu Hause diesen Blog-Beitrag zu schreiben.
Tja, wie fast überall war das Corona-Jahr 2020 nicht gut geeignet um lange geplante Reisen durchzuführen. Nein, wirklich nicht. Was das Radreisen angeht, war es sogar ein totaler Reinfall. Als ich Ende Mai los wollte, war die Grenze zu Polen dicht und alle Campingplätze geschlossen. Später waren diese teilweise geöffnet, aber oft nur für mehrere Übernachtungen. Also nichts für mich, der (fast) jede Nacht woanders ist. Wild campen ist aber ja auch nicht so meins. Noch später war die Lage unklar, was Quarantänebestimmungen in verschiedenen Ländern angeht. Es blieb also nichts anderes über als die große Ostsee-Umrundung abzublasen.
Stattdessen besuchte mich mein Bruder mit seiner Frau zu Hause für 3-4 Tage.
Danach ging’s an den Ratzeburger See zum Segeln, Kajak und Rad fahren (wo meine Mutter noch dazu stieß). Das war zwar kein Ersatz für eine viermonatige Radreise von 7.000 km, aber auch nicht so schlecht. 😉
Nach dem Urlaub blieb meine Mutter noch 2-3 Tage bei mir zu Hause.
Und nun läuft die letzte Urlaubswoche…
Wie geht’s weiter? 2021 wird es wegen Austausch der alten Gasheizung gegen eine moderne Wärmepumpe wohl keine Möglichkeit geben vier Monate zu reisen. Vermutlich reicht es gerade mal zu zwei Monaten Holland (da habe ich noch einen GPS-Track auf Lager). 2022 hat sich die Corona-Situation dann hoffentlich wieder soweit beruhigt, dass dann die große Ostsee-Umrundung nachgeholt werden kann…
Eigentlich sollte ich jetzt gerade irgendwo in Südschweden auf der Rückreise der Ostsee-Rundtour sein anstatt zu Hause diesen Blog-Beitrag zu schreiben.
So (in nur ganz leicht abgeänderter Form) fängt auch der Beitrag für letztes Jahr an, könnte man glatt kopieren. Auch dieses Jahr hat die Corona-Epidemie die Radfahrpläne komplett durchkreuzt. Mitte Mai hätte ich losfahren müssen, aber auch da waren immer noch Campingplätze geschlossen oder zu stark reglementiert und jede Woche hätten sich die Einreise- und Quarantänebedingungen der zu bereisenden Länder ändern können. Geimpft war ich zu der Zeit auch noch nicht. Also keine größere Radreise. Dabei hatte ich schon ein bisschen mit der Drohne geübt, die in Zukunft mitreisen soll:
Deshalb hatte ich mich schon Ende letzten Jahres entschlossen ein großes Gartenprojekt anzugehen und meinen 2000-Liter-Teich stark zu vergrößern (in Richtung Natur-Pool): Deutlich mehr Platz für Fische und Pflanzen und zudem eine Möglichkeit sich gelegentlich mal abzukühlen (das mit dem Klimawandel und den Hitzewellen wird sicher noch dramatischer werden) und – bei Verzicht auf Beinfreiheit – vielleicht sogar ein paar wenige Züge zu schwimmen. Schon im Winter ging es los…
Im Mai hat es dann (fünf Monate früher als geplant) ein neues teilelektrisches Auto gegeben, einen Skoda Superb iV Combi. Die Wallbox dazu wurde schon Ende März mit einer Speichererweiterung der PV-Anlage und Vorbereitung für die neue Wärmepumpe (statt Gasheizung) im Herbst montiert. Bisher bin ich über 4.000 km mit der Händler-Tankfüllung gefahren. Ansonsten (bis auf ca. 40 kWh) nur Strom aus der PV-Anlage. Eine deutliche Kosteneinsparung, vom eingesparten CO2 mal ganz abgesehen…
Inzwischen ist immerhin ein Teilabschnitt der Gartenneugestaltung erfolgreich abgeschlossen…
…und weitere Bauabschnitte haben Form angenommen:
Ein paar Tage Urlaub mit Freunden an der Ostsee waren aber auch noch drin; Zeit zum Radfahren, Baden und Kajakfahren.
Leider hat sich das Teichprojekt als viel zu umfangreich für Wochenenden und einen langen Jahresurlaub erwiesen. Zudem hatte ich mich am Ende des Urlaubs auch noch unglücklich verliebt wie seit Jahren nicht mehr, was stark negativ auf die Motivation für das Projekt, für kleinere Radtouren und ganz allgemein und generell durchgeschlagen hat.
Dann gab es doch noch einen kleinen Kontakt mit der Radtrekking-Welt, diesmal von der anderen Seite aus betrachtet. Die beiden jungen Damen machten so ne Mischung aus Radurlaub und Teleworking im Namen ihres Arbeitgebers. Eigentlich kein so schlechtes Modell, man darf reisen mit dem Rad und wird noch dafür bezahlt. Allerdings mussten sie auch einige Werbeveranstaltungen zwischendurch einlegen. 😉
Auch weil das Wetter dann ab August so schlecht war, ging es beim Teichbau nicht mehr wirklich voran. Es war dann absehbar, dass noch größere Bauphasen erst wieder nächstes Jahr bei trockenerem, wärmerem Wetter möglich sein werden. So ergaben sich dann Gelegenheiten kurzfristig mal mit dem Rennrad durchzustarten…
Das Minimalziel habe ich dann erst im September erreicht: Die ganze Erdvertiefung mal fluten. 🙂
Insgesamt passen die Höhen der einzelnen Komponenten wie Ufer, Überlauf und Dammdurchbruch, einige Nacharbeiten sind allerdings noch dieses oder nächstes Jahr erforderlich. Folie kleben (etwas zu wenig Höhe am Damm) geht zum Beispiel nur bei höheren Temperaturen, weil das Material sonst nicht weich genug ist um es faltenfrei zu bekommen.
Und dann soll das Ganze noch mit einer Mörtelschicht überzogen werden, zwei Stege mit ihren Befestigungen in Betonfundamente eingepasst werden und eine Holzterrasse gehört auch noch zu den Stegen. Genug zu tun im nächsten Jahr, so dass es im neuen Jahr wohl auch nur zu einer kleineren Radreise reichen wird. Die ursprünglich für 2020 geplante Ostseeumrundung wird wohl erst 2023 etwas werden. Bis dahin ist dann hoffentlich Corona europaweit unter Kontrolle und die erste DJI-Drohne mit ordentlicher Kameraauflösung und Vollausstattung hat hoffentlich die neue CE-Kategorisierung erhalten. 🙂
Wo fange ich an? Ich war die letzten Tage echt nervös wie nie vor einer solchen Reise – schaffe ich das, hält die Ausrüstung durch, klappt das mit der Technik? Schließlich sollen es knapp sechs Monate auf Achse werden, das muss gut vorbereitet sein. Und genau damit bin ich nicht rechtzeitig fertig geworden. Die Vorbereitung der GPS-Tracks mit Recherche zu Campingplätzen und Lebensmittelversorgung unterwegs hat sich viel länger hingezogen als gedacht. Vor allem im Baltikum war das kompliziert. Zudem gaben ein paar notwendige Geräte im und ums Haus herum ihren Geist auf, es musste improvisiert und teilweise gerettet werden (eine unglückliche Kette aus Fischfutterautomat schmiss den FI im Haus, Stromausfall verursachte NAS-Absturz und PC-Boot-Probleme trotz gewisser Vorkehrungen). Mit einer Woche Verspätung bin ich nun aber doch losgefahren.
Nervös war ich (und bin ich immer noch ein bisschen) weil ich noch nie so viel Gepäck dabei hatte, was sich bei zwei Jahreszeiten (Frühling/Herbst und Sommer) nicht ganz vermeiden ließ. Zudem fielen die Mengen an Waschmittel, Handcreme und sonstigen (relativ) schweren Dingen (z.B. Wunddesinfektionsspray, Bärenspray) etwas größer aus als sonst. Ersatzteile wie Bremsbeläge (sonst vier Stück, jetzt sicherheitshalber acht) oder zwei Döschen WD-40 anstatt einem oder Plastikhandschuhe fürs Montieren sind auch mehr als sonst an Bord. Unterschiedliche Größe an Klamotten wegen erwartetem Gewichtsverlust mussten auch ein bisschen berücksichtigt werden (zwei Badehosen anstatt einer beispielsweise, haha).
Es dauert an jedem ersten Tourtag 1-2 Stunden bis man sich an das Gewicht und die träge Reaktion des Lenkers gewöhnt hat. Nach und nach fasste ich Zuversicht. Hey, ich liege gerade geduscht, gesättigt und trocken mit dem Notebook im Zelt während ich dies schreibe, bin also am ersten Ziel angekommen ohne dass Speichen oder gleich der Rahmen gebrochen sind. 🙂
Bei den Schauern hatte ich auch einen guten Riecher und konnte sie abwettern. Bushäuschen mit Blechdach erreicht, eine Minute später schüttete es bereits. Zelt aufgebaut, alles hergerichtet und verstaut, ab in die Dusche – Regenschauer geht los. Das Regenradar als App macht Radtrekking heutzutage echt angenehmer.