Trekking-Zeugs

Zelt

Angefangen habe ich mit einem winterfesten Ein-Personen-Zelt von Hilleberg, dem Soulo. Da passten gerade so alle Gepäcktaschen mit hinein, es hatte jedoch den Nachteil bei Regen, dass die Innenwand dadurch an die Außenwand gedrückt wurde, was mitunter Kondenswassereintritt ermöglichte. Aber es war leicht, sehr stabil und von kleinem Packmaß. Praktisch an allen Hilleberg-Zelten ist, dass das Innenzelt mit dem Außenzelt verbunden ist, so kann im strömenden Regen das Zelt aufgebaut werden ohne dass das Innenzelt nass wird. Bei konventionellen Zelten muss das Außenzelt nach dem Innenzelt aufgebaut werden, und bis das Außenzelt übergestülpt ist steht das Innenzelt im Regen.

Später kam für Sommerurlaube und wärmere Gefilde das leichte Zeltmodell Rogen hinzu, das Platz für zwei Personen bot. Also ausreichend Platz für alle Taschen und bessere Durchlüftung dank dünnerem Material und hochgezogenen Kanten des Außenzelts. Leider hatte das Zelt einen Konstruktionsfehler, der im Nachfolgemodell inzwischen behoben wurde: Die hochgezogenen Kanten des Außenzelts schützten die Ecken des Zelts nicht vor Regen und so konnte es bei längeren starken Wolkenbrüchen vorkommen, dass an den Ecken doch etwas Wasser eindrang. Nicht ganz das, was man sich unter einem verlässlichen Zelt vorstellt. Deshalb habe ich es später (wie auch das Soulo) wieder verkauft als ich mein derzeitiges Luxuszelt erworben hatte.

Für die bis dahin längste Tour ans Nordkap 2015 musste ein wetterfestes und geräumiges Winterzelt her, da in Norwegen auch im Sommer in hohen Lagen gelegentlich Wintereinbrüche möglich sind. So kam ich zu meinem knallroten Hilleberg Allak 2: Mit zusätzlichem Footprint unterm Zelt ca. 3,5 kg schwer, durch zwei Apsiden genügend Platz außerhalb des Innenzelts und innen der übliche Platz für zwei Personen oder eben eine Person mit 6 Gepäcktaschen. Im Sommer lässt sich das Innenzelt an beiden Zugängen weit öffnen, so dass gerade noch einigermaßen genug frische Luft durchziehen kann und im Winter ist es dick genug um auch etwas Luft zu stauen. Praktisch ist die Konstruktionsart, durch die man das Außenzelt komplett in die Stangen einhängen kann und nicht umständlich durch Kanäle am Außenzelt fummeln muss. Deshalb hab‘ ich die anderen Zelte verkauft und dieses behalten, da ich auch nach Norwegen eigentlich fast nur noch mit diesem unterwegs war.

Schlafsäcke

Mein Problem mit Schlafsäcken ist immer, dass ich a) viel Beinfreiheit brauche und b) auf dem Rücken nicht einschlafen kann. Ich drehe mich nachts also öfters und das funktioniert bei einem engen starren Schlafsack natürlich nicht gut. Als Kompromiss habe ich mir deshalb den synthetischen Winterschlafsack Exosphere +2°C (Limit-Angabe) von Deuter zugelegt, mit dem ich recht zufrieden bin und auch ganz gut mit Temperaturen unter 0 °C zurecht komme. Der Clou daran ist, dass er sich bis zu einem gewissen Grad dehnen lässt (Stretch-Funktion), aber trotzdem warm dabei bleibt. Mein Lafuma-Sommerschlafsack (stark geschönte -4 °C Extrem-Angabe) ist rechteckig (Beinfreiheit) und lässt sich bei großer Hitze sogar komplett zu einer Decke ändern wenn man alle Reißverschlüsse öffnet. Zudem kann man beide Schlafsäcke auch nur teilweise öffnen (den Winterschlafsack allerdings nur eingeschränkt bis zum Knie runter). Was klar ist: Die Herstellerangaben zu den Temperaturen kann man (zumindest teilweise) in der Pfeife rauchen, der Sommerschlafsack hat mit 800 g Gewicht deutlich bessere Werte als der Winterschlafsack mit 1100 g, ist aber wesentlich dünner und wirklich nur für den Sommer gedacht.

Isomatte

Bei Isomatten schwöre ich auf die Produkte von Therm-a-Rest. Die sind zwar auch nicht frei von Fehlern, aber die lebenslange Garantie ist beruhigend, zumal ich sie schon einmal in Anspruch nehmen musste, da bei der Matte eine Delamination auftrat und Stege anfingen einzureißen. Meine zweite ProLite Plus large habe ich mir dann leider in Belgien beim Salat schneiden im Zelt zerschnitten. Lustige Geschichte. 😉

Da diese an sich selbstaufblasende (naja…) Isomatte nicht ganz leicht und klein im Packmaß war, habe ich es danach mal mit einer komplett aufblasbaren NeoAir XTherm MAX versucht. Wohl dadurch, dass sie über 2 cm dicker ist, hat sie einen deutlich höheren R-Wert, isoliert also besser bei kaltem Boden. Zudem wiegt sie über 200 g weniger und lässt sich auf ein deutlich kleineres Packmaß bringen. Nur das Aufblasen dauert eben etwas länger, aber das kann ich verschmerzen. Einziger Nachteil: Die Gummibeschichtung an der Unterseite erzeugt ziemlich laute etwas nervige Geräusche bei Gewichtsverlagerungen. Das ließ sich aber abstellen, indem man ein hauchdünnes Tuch für wenige Euro zwischen Isomatte und Zeltboden auslegt.

Gepäcktaschen

Als Gepäcktaschen verwende ich das normale Ortlieb-Programm aus Frontrollern und Backrollern bestehend, dazu noch eine Lenkertasche. Früher bin ich auch noch mit Rack-Pack über den Backrollern gefahren (Zelt, Schlafsack und Isomatte), das hat sich aber mit dem Anhänger erledigt. Aus dem Ortlieb-Zusatzprogramm habe ich noch zwei kleine abnehmbare Taschen (für Lebensmittel) an meine Frontroller geschraubt, eine weitere an die Lenkertasche und zwei Gepäcknetze hinten dran, in denen man ganz gut nasse Wäsche wie Socken trockenfahren kann (oder eben für die Tüte vom Bäcker, den Apfel für unterwegs, Sonnencreme, Sonnenbrille usw.).
Im rechten Frontroller fahre ich Regenklamotten (rechts wie Regen, schneller Zugriff ohne nachzudenken manchmal notwendig), im linken Klamotten gegen Wind und Kälte (drei unterschiedliche leichte Windjacken, Armlinge, Beinlinge, verschiedene Handschuhe, Sturmhaube etc.). In beiden Frontrollern sind zusätzlich auch noch Werkzeug sowie Material wie ein Schlauch oder Öl gut aufgehoben. In die Backroller kommt quasi der ganze Rest wie Radbekleidung, sonstige Klamotten, ein Paar Ersatzschuhe für Klickpedal, Reiseapotheke, Kabel und technischer Kleinkram, Kulturbeutel mit zugehörigem Inhalt, ein Faltreifen als Ersatz und evtl. Lebensmittel auf Vorrat.

Kochen

Beim Thema Kochen unterwegs bin ich selbst noch Neuling und probiere noch herum. In Schweden 2018 hatte ich erstmals einen Kocher (Stormy EVO von Edelrid) dabei mit dem Vorsatz mehr als nur Instant-Trekking-Gerichte mit Einfüllen von heißem Wasser in Tüten zu probieren. Ein paar Gerichte haben (mit nur einem Topf) auch geklappt, aber ich bin da irgendwie auch noch nicht richtig ausgerüstet. Zum Beispiel schimmelte der unterwegs gekaufte Holzkochlöffel innerhalb von zwei Wochen, weil er eben nach dem Abspülen nass wieder verpackt werden musste. Es ist aber in schwedischen Supermärkten und Kaufhäusern mit Abteilungen für Kochutensilien gar nicht so einfach einen kleinen gut transportablen Löffel zu finden.

Ein zweiter Topf oder zumindest ein luftdichtes Aufbewahrungsgefäß für die Nudeln (meistens) während man sich Gemüse oder/und Fleisch anbrät, wäre ziemlich nützlich. Was mich etwas abschreckt ist ja der Umstand, dass man dann auch gleich diverse Zusatzdöschen oder -fläschchen mitführen muss (z.B. für Salz und Öl). Außerdem auch Spülmittel, ein Geschirrtuch und einen Spüllappen. Das erfordert alles Stauraum und man muss sicherstellen, dass nichts davon ausläuft (weswegen man auch nicht quetschen darf, also nicht so gut für Packtaschen geeignet). Mal sehen, ob ich das noch etwas ausbaue oder eher nicht…

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