Spezi 2023 inkl. Miniurlaub

Wie bereits im vorhergehenden Blogeintrag angekündigt, war ich nun das erste Mal auf der Spezialradmesse in Lauchringen. Aber nicht nur als Besucher, sondern als Aussteller. Naja, genauer gesagt Sub-Aussteller. In den ersten Monaten des Jahres entstand eine kleine Kooperation zwischen meinem Anhängerhersteller aidoo und mir. aidoo war daran interessiert ein paar Sätze und Fotos von meiner Website auf die ihrige zu übernehmen und dem Messepublikum an ihrem Stand auch mal eine andere Art der Anhängernutzung zu präsentieren (reisen statt nur einkaufen sozusagen). Gegen Übernahme meiner Reise- und Campingplatz-Kosten habe ich dann gerne (natürlich gewissenhaft und ehrlich) über meine Erfahrungen beim Reisen mit Fahrradanhänger informiert.

Viele Besucher hielten meine beiden Nabendynamos am Anhänger für ein E-Antriebssystem (was mir „in freier Wildbahn“ auch immer wieder passiert; Leute, denkt nach – würde ich am Berg so langsam fahren und so schwitzen, wenn ich die Unterstützung eines Elektromotors hätte?!). 🙂 Aber es war dann ein guter Einstieg in ein Gespräch und viele ließen sich meine Umbauten interessiert erklären.
Mehrere (schon ältere Semester) erzählten auch über ihre eigenen teils schon viele Jahre zurück liegenden Trekkingtouren in Afrika u.ä. und manchmal bedankten sie sich sogar für die Unterhaltung; es kam mir vor, als wären verschüttete Erinnerungen wieder ausgegraben worden. Das war teilweise richtig rührend. Ich kann das auch gut nachvollziehen, denn es ergreift einen manchmal schon emotional, wenn man an zurückliegende große entbehrungsreiche aber geschaffte Abenteuertouren erinnert wird. Mir geht das mit meiner Nordkapp-Tour auch manchmal so.

Hochachtung hatte ich vor dem Mann, der halb blind meine Visitenkarte sichtbar zeilenweise mit einer Speziallupe studierte und dann von seiner Tour durch Nordafrika erzählte. Und von den Schwierigkeiten von Ortsschildern in drei Meter Höhe, die er dann nicht entziffern konnte. Navigation durch Zuruf an Passanten am Wegesrand und grobem eher intuitiven grafischen Abgleich von Ortsnamen oder Straßenschildern mit der eigenen auch schwer lesbaren Karte. Wenn ich da an meine ziemlich gut durchgeplanten GPS-Tracks denke – in seiner Situation hätte ich mich nie mit dem Rad auf die Straße getraut und schon gar nicht in andere fremde Länder!
Er hat mir einen ganzen Stapel mitgebrachter Fotos gezeigt (die natürlich auch per Lupe identifiziert werden mussten) – und nicht nur von seiner Afrikareise, sondern auch von seinen selbstgebastelten Drei- und Vierrädern und zwei unterschiedlich großen Wohnwagen als Fahrradanhänger. Das hat mich echt ein bisschen mitgenommen, zumal er sagte, dass verschiedene Lebenssituationen ihn aufs Rad und zu den Reisen gezwungen hätten („weil er nirgends gewollt war“). Als er den Messestand verlassen hatte, musste ich mich erstmal setzen und das verarbeiten.

Gegen Ende gab es dann noch eine Messetasse und eine kulinarische Aufmerksamkeit von aidoo. Vielen Dank an Pascale und Turan Dardagan. Es waren zwei interessante Messetage mit vielen Eindrücken und neuen Erfahrungen. Obwohl ich viele begehrenswerte Dreiräder gesehen habe, werde ich aber trotzdem beim Zweirad bleiben. 🙂

Leider fiel die geplante größere Tour mit meinem Bruder ins Wasser, aber wir haben einen kleinen Ersatz gefunden.

War schön mal wieder ein paar Tage mit ihm zu verbringen, denn sonst sehen wir uns eigentlich nur um die Weihnachtsfeiertage. So konnte ich mal wieder mit ihm das Wohnwagencamping erleben (zum Schlafen hab‘ ich mich allerdings in mein Zelt zurückgezogen). Aber als Basisstation für Essen, Umziehen, Zeug ablegen und ausspannen perfekt. 🙂
Er fährt nun morgen wieder nach Hause und ich werde mich sechs Wochen in der Schweiz „vergnügen“ – und dabei sicher einige Kilo abnehmen (nötig isses ja auch dringend). 😉

Inzwischen hat mich das Video von der Spezialradmesse erreicht. Ich bin auch drauf, natürlich unscharf wie immer. 😉

Ein Kommentar

  1. Das gesamte Team von aidoo hat den unermüdlichen Einsatz von Steffen sehr geschätzt und weiß wie anstrengend zwei Messetage sein können. Steffen hatte mit seiner kommunikativen Art stets eine Menschentraube um sich herum versammelt. Sein mit Packtaschen vollbeladenes Trekkingrad und sein mit Solarpanel ausgestatteter aidoo waren ein echter Eyecatcher für die Messebesucher. Wir wünschen, dass Du Steffen in den nächsten 6 Wochen viele neue Erlebnisse sammelst und dabei ausreichend Zeit findest zu schreiben, zu fotografieren und die schöne Schweiz zu erkunden.
    Im Namen des gesamten aidoo-Teams, Pascale Dardagan

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