Heute hat ne ältere Frau vor dem Einkaufsladen von einem verrückten Pärchen erzählt, das von Norwegen nach Finnland ins Weihnachtsmanndorf (auch mein Ziel) mit Skiern unterwegs war, dann zu Fuß bis Helsinki, dann schwimmend (?) nach Tallinn und dann mit dem Fahrrad weiter nach Südafrika. Ich sagte ihr dann, dass es immer noch verrücktere Leute gibt als man selbst. Sie darauf: „Better crazy than normal.“ Von ner älteren Frau fand ich das recht bemerkenswert. 😀
So viel zum Vorurteil alte Leute und festgefahrene konservative Haltung. Wenn wir schon dabei sind, mal kurz was zu (meinen eigenen) Vorurteilen, vielleicht sogar Rassismus. Ich habe mal gelesen, dass in jedem ein kleiner Rassist oder eine kleine Rassistin schlummert. Meist tritt das auf wenn man auf Unbekanntes trifft, was einem zunächst vielleicht Angst macht. Vor 10-15 Jahren machte ich eine Tour der Grenze der süddeutschen Bundesländer entlang und ich fand mich ganz mutig einen halben Tag in Tschechien zu radeln. Ich hatte aber tatsächlich ein etwas beklemmendes Gefühl und argwöhnte bei jedem komisch fremd sprechenden (Fahrrad-)Ausflügler, dass er mich überfallen oder zumindest bestehlen könnte.
Ähnliche Dinge habe ich im Vorfeld dieser Reise gehört: Hast du keine Angst, dass man dich in Polen oder in den baltischen Staaten beklaut? In jedem neuen Land fühlte es sich kurz 1-2 Tage komisch an, bis man merkte, dass eigentlich alles ähnlich funktioniert wie man es schon kannte. Und man gewöhnt sich daran niemanden zu verstehen und keine Schilder lesen zu können. Nach einer gewissen Zeit fühlt es sich völlig normal an. Deswegen kann ich nur jedem und jeder raten: Reisen bildet, erweitert gewaltig den Horizont und lässt Verständnis wachsen.
Übrigens, vor zwei Tagen wurde Jörg auf dem Camping beim Laden über Nacht im Waschhaus die Powerbank geklaut. Im reichen Finnland, nicht im armen Polen oder Litauen. 😉