Jetzt bin ich ein paar Tage zu Hause und natürlich gleich in einen Schlendrian geraten. Ich stehe wieder viel später auf als während der Reise und gehe viel später ins Bett. Es ist sehr viel zu tun in Haus und Garten und trotzdem haben mich die Annehmlichkeiten eines komfortablen Heims erstmal „überwältigt“. Es ist gar nicht so einfach einen Festplattenrecorder voll mit allen Lieblingsserien und Blockbustern angemessen zu behandeln und nicht ins komplette Binge-Watching zu verfallen. 😉
Ich genieße zwar mein großes Bett, gleichzeitig bekomme ich aber momentan noch Rückenschmerzen davon (was ich früher selten hatte); mein Körper muss sich von einer eher weichen sich der Körperform anpassenden aufblasbaren Isomatte wohl erst wieder auf eine harte Matratze umstellen. Ein WC mit wenigen Schritten zu erreichen ist allerdings eine sehr feine Sache – ohne sich erst anziehen und einen Schirm und eine Stirnlampe mitnehmen zu müssen. Regen ist dabei eh kein Thema, was es unterwegs schon manchmal war. 😀
Vom Kopf her ist es schade, dass es nun vorbei ist, aber gleichzeitig freue ich mich auch wieder vom Nomaden auf sesshaft umstellen zu können. Das Leben an sich ist einfach (wenn auch oft beschwerlich), wenn man alles aufgeben würde um zu reisen, allerdings stellen sich mittelfristig dann natürlich auch Fragen rund um Finanzierung, Rückzugsorte und unterwegs richtig krank zu werden ist ziemlich blöd – mit eigenem geräumigen Dach über dem Kopf lässt sich eine Krankheit wesentlich besser ertragen. Glücklicherweise hatte ich keine Probleme außer zwei Tage mit Kopfschmerzen und 1-2 Tage mit Verdauungsproblemen. Was es heißt über mehrere Tage und Wochen ausgeknockt zu sein, das hat mir der Fall von „Allergie-Man“ in Rovaniemi und davor gezeigt.
Von daher passt bei mir der Mittelweg mit 2-3 Monate reisen und festem Wohnsitz doch ganz gut und ich bin dankbar, dass das zur Zeit möglich ist.
Es war aber jedenfalls eine ungemein bereichernde Erfahrung über fünf Monate zu reisen und Rad zu fahren, die ich jedem gönnen und empfehlen würde wo möglich. Es befreit den Kopf, macht körperlich fit (ich hab‘ gerade fast eckige Oberschenkel, haha) und lenkt die Gedanken auf die grundsätzlichen Dinge des Lebens. Was ist es beispielsweise für eine Wohltat an einem Tag mit 30 °C erst nach Stunden mal an ein kühles Getränk zu kommen. Aber dafür schätzt man es viel mehr als wenn es ständig verfügbar ist. Und das lässt sich auf viele Dinge übertragen…
Hier eine detailliertere Statistik. Für jedes Land existieren zwei Spalten, die erste ist für Übernachtung auf Campingplätzen, die zweite ist für Ausgaben für Lebensmittel. Die letzte Spalte enthält besondere angefallene Kosten für Technik, Reparaturen, Fähren etc.
Eine sensationelle Tour! Hat Spaß gemacht, mitzulesen und virtuell dabei zu sein.
Herzlichen Glückwunsch zu der ganzen Aktion!
Vielen Dank. Freut mich, dass es nicht nur für mich ein tolles Erlebnis war. 😉