Ostseeumrundung, 01.08.2025

Gestern habe ich drei Kilometer lang erste Bekanntschaft mit der E4 gemacht – schon etwas schlimm. Auf den E-Straßen in Finnland hatte ich mich aufgrund des breiten Fahrstreifens rechts der Straßenbegrenzungslinie sicher gefühlt, hier in Schweden ist der Streifen nur 40 cm breit! Dazu ist die Seitenbegrenzungslinie grundsätzlich geriffelt, damit Autofahrende am Lenkrad per Vibration aus dem Sekundenschlaf erwachen, wenn sie ihn überfahren. Nur leider kann ich darauf nicht fahren. Also bin ich 2 km lang links davon auf der rechten der beiden Spuren in eine Richtung gefahren. Zweispurig wirkt zwar erst einschüchternd, zumal 110 km/h erlaubt waren, aber das hatte den Vorteil, dass alle Autos, Wohnmobile und LKW auf den linken Streifen ausgewichen sind. Als es dann einspurig wurde, war es deutlich schlechter: Als der LKW mich mit 50 cm Abstand überholt hat, bin ich dann doch auf die rechte Seite der Begrenzungslinie. Dachte mir, besser ich verlasse mich auf meine Konzentration als auf die von anderen. Man hat halt kaum Spielraum: Zu weit links holpert es stark (nicht ungefährlich), einmal zu weit rechts, dann rutscht man vom Asphaltbelag 5 cm tiefer auf den Schotterbelag am absoluten Straßenrand und bei falschem Lenken zurück nach links stürzt man dann noch über den Absatz.

Deshalb bin ich dann heute tatsächlich doch freiwillig auf den parallel verlaufenden Sverigeleden anstatt auf dem EV7 zu bleiben, der zwar über Schotterstraßen in die Wildnis führte und 2 km und 30 Höhenmeter mehr erforderte, aber das ist ja nicht viel, wenn man nur 30 km vor sich hat. Ich war aber tatsächlich doch bis kurz vor dem Abzweig unentschlossen…

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